

Morgens, ein Tag in der Schmiede, das Schmiedefeuer brannte, ein arbeitsreicher Tag deutete sich an. Am Vorabend hatten meine Frau und ich auf einer großen Stahlplatte Engelsflügel aufgezeichnet. Wir machen das immer so, dass wir die Körper (Lahnungspfähle und andere Treibholzstücke) auf die Metallplatten legen und jeden Flügel einzeln anpassen. Kompressor angeschaltet , Druck am Plasmaschneider eingestellt und los ging es. Ich hatte einige Flügel ausgebrannt und sie zum Schmieden vorbereitet, da vibrierte in meiner Jackentasche mein Handy. Um dem Lärm in der Werkstatt aus dem Weg zu gehen, setzte ich mich mit meinem Handy ins Büro und nahm das Gespräch an.
Ich schaute kurz auf mein Handy – ups! Düsseldorfer Nummer, wer könnte das sein? Am anderen Ende meldete sich eine sanfte, leise Stimme. „Sind Sie Herr Fissimo?“ Na ja, dachte ich, wenn ich jetzt meinen Namen richtig stelle, der sehr schwierig ist - bleib ich mal dabei und sagte: „Ja, ich bin Herr Fissimo.“
Die ältere Dame erzählte mir, dass sie vor geraumer Zeit auf Sylt gewesen war und in unserer Ausstellung im Fichtner’s einige Objekte gesehen hatte und spontan einen Engel, der ihr besonders ins Auge gefallen war, gekauft hatte. Ich sagte: „Schön, das freut mich,“ dachte aber im gleichen Moment: „hoffentlich keine Reklamation.“ Aber dann bekam ich bei den nächsten Worten der Dame eine Gänsehaut und konnte im ersten Moment nicht wechseln.
„Ich wollte mich nur bei ihnen persönlich bedanken und einmal ihre Stimme hören und ihnen sagen, schön, dass es sie gibt.“ Das ging runter wie Honig und kribbelte auch noch dabei. Als meine Stimme wieder sprachbereit war, bedankte ich mich bei der Dame und wünschte ihr, dass der Engel ihr ganz viel Glück bringen möge.
Ihr könnt es mir glauben, wir wollen zwar unsere Engel verkaufen, aber dieses Telefonat war mit die schönste Bezahlung. Und was ganz besonders ist, diese Art der Danksagung bekommen wir so oft bei unserer Aktion „ein Engel im Monat“. - Gänsehaut pur!